Stellen anzeigen, wo Fachkräfte sind

Sonderzeichen, Symbole und Emojis im Jobtitel – eine gute Idee?

Der Jobtitel einer Stellenanzeige ist wie der Titel eines Buches in einem Bücherregal. Er sorgt dafür, dass ich die Stellenanzeige anklicke – oder nicht. Er muss meine Aufmerksamkeit erwecken und er muss mich ansprechen. Dafür wird gerne in die Sonderzeichen-Kiste gefasst. Nicht nur der Aufmerksamkeit willen werden Sonderzeichen verwendet, sondern auch für verschiedene Gender-Schreibweisen. Welche Sonderzeichen sind ok und welche nicht?

Wenn der Aufmerksamkeits-Schuss nach hinten losgeht

Die richtige Jobtitellänge bzw. die Jobtitelkürze sorgt dafür, dass mir Ihre Stellenanzeige in der Resultateliste auffällt. Wenn es um Aufmerksamkeit geht, ist weniger mehr. Jobtitel mit 21 bis 30 Zeichen bekommen die meisten Klicks. Dass mir eine Stellenanzeige ins Auge fällt, kann zusätzlich mit der Angabe des Pensums verstärkt werden. Prozentzeichen sind erlaubt und gut lesbar. Aufmerksamkeit um jeden Preis zu erzwingen, mit ausgefallenen Jobtiteln, Emojis, lustigen Schriftarten und Co. empfiehlt sich jedoch nicht.

Als Buchstaben getarnte Symbole

Eher schwierig, nicht? Diese Schriften fallen zwar sofort auf. Es sind aber gar keine richtigen Buchstaben, sondern buchstabenähnliche Symbole (sogenannte Unicodeblock mathematische alphanumerische Symbole). Diese Symbole müssen von Suchmaschinen erst in normale Zeichen umgewandelt werden, damit sie gelesen werden können. Nicht alle Geräte und Anwendungen können damit umgehen. Das kann zu Schwierigkeiten bei der Erkennung des Jobtitels führen. Zudem ist ein solcher Titel für das menschliche Auge auf dem Bildschirm schwierig lesbar und Screenreader für Sehbeeinträchtigte haben genauso ihre Mühe damit. 

Smileys und Co.

Ähnliches gilt für Emojis. Im besten Fall werden sie nicht sauber angezeigt und irritieren mich als Jobsuchende. Möglicherweise klicke ich darum nicht auf die Stellenanzeige. Im schlimmsten Fall stören Emojis Maschinen beim Auslesen und Erkennen des Jobtitels. Das Resultat: Ihre Stellenanzeige wird mir gar nicht angezeigt, weil sie nicht zu meiner Suchanfrage auf der Jobplattform zugeordnet werden konnte. 

Alle Jobsuchenden ansprechen

Damit ich die Stellenanzeige in der Resultateliste einer Jobplattform anklicke, muss sie mich ansprechen, mein Interesse wecken. Das kann mit der passenden Berufsbezeichnung erreicht werden. Zusätzlich hilft ein gendergerechter Jobtitel. Dafür gibt es verschiedene Formen und Zeichen: Genderstern, Genderdoppelpunkt, Slash, Kürzel in Klammern, … Diese Zeichen bereiten den Jobplattformen und Suchmaschinen weniger Mühe. Doch nicht alle werden von den Jobsuchenden gleich gut angeklickt.  

Lohnt es sich überhaupt zu gendern?

Eindeutig ist, dass eine möglichst alle Gender ansprechende Form verwendet werden muss. Der jobchannel Gender-Report zeigt, dass zwar viele Stellenanzeigen nach wie vor mit einer rein männlichen Schreibweise veröffentlicht werden. 14% der Stellenanzeigen tragen einen männlichen Jobtitel. Das ist die zweithäufigste Form. Doch der generische Maskulin erreicht die geringste Öffnungsrate, gerade mal 2.4%. 

Stern, Doppelpunkt oder Slash?

Dagegen fällt zum Beispiel die Öffnungsrate der Schreibweise Projektleiter/in oder Maler/in mit 3.2% um einiges höher aus. Auch der Genderstern (Projektleiter*in) und der Doppelpunkt (Projektleiter:in) sowie die weibliche Endung in Grossbuchstaben (ProjektleiterIn) erzielen eine überdurchschnittliche Öffnungsrate. Die beste Wahl hängt aber vom ausgeschriebenen Beruf ab. 

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