Stellen anzeigen, wo Fachkräfte sind

Diese Gender-Schreibweise kommt bei Stellensuchenden am besten an

Maler*in, MalerIn oder Maler/in? Die Debatte um die korrekte Gender-Schreibweise gewann in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Einige Unternehmen greifen die Gender-Schreibweise in ihren Stellenanzeigen auf, andere wiederum verzichten darauf. Aber welche Methode verspricht denn nun die besseren Rekrutierungschancen?

Die Ergebnisse aus dem jobchannel Gender-Report 2022 zeigen Ihnen, welche Gender-Schreibweise(n) am häufigsten verwendet werden und bei Stellensuchenden am besten ankommen. Dazu wurden während 4 Wochen mehr als  280’000 Jobtitel auf über 150 verschiedenen Job- und Fachplattformen analysiert. Betrachtet wurden dabei die Öffnungsrate sowie die Sichtkontakte der Stellenanzeigen. Die Sichtkontakte zeigen, wie oft eine Stellenanzeige auf den Resultate-Seiten der Jobplattformen gelistet wurde. Wie oft die angezeigten Stellenanzeigen auch tatsächlich geöffnet wurden, wird durch die Öffnungsrate definiert. Basierend auf diesen Kennzahlen wurde identifiziert, welche Gender-Schreibweisen in Jobtiteln am häufigsten verwendet werden, welche Schreibweise(n) am sinnvollsten zu verwenden sind und auf welche Sie künftig besser verzichten sollten.

Welche Gender-Schreibweisen werden in Jobtiteln am häufigsten verwendet und wie gut kommen diese bei Stellensuchenden an?

In den Jobtiteln von Stellenanzeigen lassen sich die unterschiedlichsten Gender-Schreibweisen finden. Doch welche Schreibweisen werden am häufigsten verwendet, wie gut schneiden sie ab und welche ist die beste, um Fachkräfte optimal anzusprechen?

Die 15 am häufigsten verwendeten Gender-Schreibweisen in Jobtiteln finden Sie in der obigen Grafik. Die Balken widerspiegelt jeweils die Öffnungsrate der einzelnen Gender-Schreibweisen. Diese spiegelt das Verhältnis zwischen den Sichtkontakten mit einer Stellenanzeige und dem Öffnen dieser wider. Die durchschnittliche Öffnungsrate aller Stellenanzeigen wird durch die graue Linie markiert.

Die am häufigsten verwendete Gender-Schreibweise, Beispiel Projektleiter/in, kommt bei Stellensuchenden mit einer Öffnungsrate von über 3 Prozent am besten an. Trotz ihrer guten Performance hat sie sich nicht als die einzig richtige  Gender-Schreibweise durchgesetzt. Die optimale Gender-Schreibweise unterscheidet sich je nach Berufsfeld und kann von den Ergebnissen des hier vorgestellten Top 15 Rankings abweichen. Im Folgenden werden die jeweiligen Top 3 und Flop 2 Gender-Schreibweisen von fünf Berufsfeldern genauer beleuchtet.

Administration / Verwaltung

Im Berufsfeld Administration / Verwaltung zeigt sich, dass die folgenden Gender-Schreibweisen im Jobtitel bei Stellensuchenden am besten ankommen:

  • Genderanhang “/” Einzahl ♀ z.B. Sachbearbeiter/in
  • Beruf ♀ “/” Beruf ♂ z.B. Sachbearbeiterin / Sachbearbeiter
  • Genderanhang “UPPER” Einzahl ♀ z.B. SachbearbeiterIn

Die Schreibweisen weisen mit 3.7%, 3.6% und 3.6% überdurchschnittlich hohe Öffnungsraten auf und performen innerhalb des Berufsfeldes am besten.

Hingegen werden Jobtitel mit einer rein männlichen Schreibweise, z.B. Sachbearbeiter, und der Schreibweise Genderkürzel (a), z.B. Sachbearbeiter (a), am wenigsten geöffnet. Sie gehören innerhalb des Berufsfeldes zu den Flop 2 Schreibweisen.

Schutz / Sicherheit

Mit einer Öffnungsrate von 4.9% performt im Berufsfeld Schutz / Sicherheit die Gender-Schreibweise Genderanhang «*» Einzahl ♀, z.B. Polizist*in, mit Abstand am besten.

Daneben weisen auch die Schreibweisen

  • Genderanhang «:» Einzahl ♀ z.B. Polizist:in und
  • Genderanhang «/» Einzahl ♀ z.B. Polizist/in

eine überdurchschnittlich hohe Öffnungsrate auf.

Die tiefsten Öffnungsraten mit 2.8% bzw. 2.7% verzeichnen die Schreibweisen:

  • Beruf nur ♂ z.B. Polizist
  • Beruf ♀»/» Beruf ♂ z.B. Polizistin / Polizist

Sie kommen bei Stellensuchenden am wenigsten gut an und gehören zu den Flop 2 Gender-Schreibweisen innerhalb des Berufsfeldes. Um die Rekrutierungschancen zu erhöhen, sollten Sie auf diese Schreibweisen also besser verzichten.

Bau / Handwerk / Immobilien

Im Berufsfeld Bau / Handwerk / Immobilien ist der Männeranteil vergleichsweise hoch. Demnach würde man erwarten, dass die rein männliche Schreibweise, z.B. Gärtner, am besten abschneidet. Doch lässt sich in der Tat das Gegenteil feststellen. Die rein weibliche Schreibweise, z.B. Gärtnerin, performt innerhalb des Berufsfeldes am besten und weist mit 3.8% die höchste Öffnungsrate auf.

Ebenfalls bei Stellensuchenden beliebt sind die beiden Gender-Schreibweisen:

  • Genderneutral z.B. Gartenarbeitskraft
  • Beruf ♀ “/” Beruf ♂ z.B. Gärtnerin / Gärtner

Am wenigsten werden Stellenanzeigen der folgenden Schreibweisen geöffnet:

  • Genderanhang “:” Einzahl ♀ z.B. Gärtner:in
  • Genderkürzel (♂/♀) z.B. Gärtner (m/w)

Ihre Öffnungsraten betragen 2.1% resp. 2.0%.

Gastronomie / Hotellerie / Tourismus

Diese Gender-Schreibweise sind bei Stellensuchenden im Berufsfeld Gastronomie / Hotellerie / Tourismus am beliebtesten:

  • Genderanhang “/” Einzahl ♀ z.B. Reiseberater/in
  • Genderanhang “*” Einzahl ♀ z.B. Reiseberater*in
  • Beruf nur ♀ z.B. Reiseberaterin

Sie performen mit einer Öffnungsrate von 4.1%, 3.6% und 3.5% überdurchschnittlich gut.

Die schlechtesten Öffnungsraten verzeichnen die Gender-Schreibweisen:

  • Genderkürzel (♀/♂) z.B. Reiseberater (w/m)
  • Beruf ♂ “/” Beruf ♀ z.B. Reiseberater / Reiseberaterin

Versuchen Sie also diese Schreibweisen zu vermeiden und sich stattdessen auf die Top 3 Gender-Schreibweisen zu konzentrieren, damit die Stellenanzeigen von Ihren gesuchten Fachkräften auch geöffnet werden.

Planung / Design

Mit einer Öffnungsrate von 3% schneidet die Schreibweise Genderanhang «*» Einzahl ♀, z.B. Grafiker*in, innerhalb des Berufsfeldes Planung / Design klar am besten ab.

Am zweit- bzw. drittbesten performen Jobtitel der Form:

  • Genderanhang «/» Einzahl ♀ z.B. Grafiker/in und
  • Genderkürzel (♂/♀/d) z.B. Grafiker (m/w/d)

Am schlechtesten performen die Schreibweisen:

  • Genderkürzel (♂/♀) z.B. Grafiker (m/w)
  • Beruf nur ♂ z.B. Grafiker

Ihre Öffnungsraten betragen 1.9% und 1.7%. Damit gehören sie zu den Gender-Schreibweisen, die bei Stellensuchenden am wenigsten gut ankommen und demnach die Rekrutierungschancen verringern können.

Das sollten Sie mitnehmen

Die Gender-Schreibweise im Jobtitel mag auf den ersten Blick ein kleines Detail in der Stellenanzeige sein. Jedoch hat sie Auswirkungen darauf, wie oft eine Stellenanzeige von Stellensuchenden geöffnet wird. Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels lohnt es sich, einzelne Jobtitel genauer unter die Lupe zu nehmen und sich mit der optimalen Gender-Schreibweise auseinanderzusetzen. Je nach Berufsfeld und bereits je nach Beruf performen die verschiedenen Gender-Schreibweisen unterschiedlich gut. Mit der optimalen Gender-Schreibweise gelingt es Ihnen, Ihre gesuchten Fachkräfte richtig anzusprechen und die Rekrutierungschancen zu erhöhen.

Ihr Berufsfeld war noch nicht dabei oder Sie möchten detaillierte Einblicke in Ihr Berufsfeld gewinnen? Hier gelangen Sie zum vollständigen Gender-Report.

Sie sind an einer individuellen Analyse für Ihr Unternehmen interessiert? jobchannel unterstützt Sie bei der Auswahl optimaler Gender-Schreibweisen, um die richtigen Fachkräfte anzusprechen.

2 Antworten zu «Diese Gender-Schreibweise kommt bei Stellensuchenden am besten an»

  1. […] Zielgruppenspezifische Gender-Schreibweise > mehr dazu […]

  2. […] Dagegen fällt zum Beispiel die Öffnungsrate der Schreibweise Projektleiter/in oder Maler/in mit 3.2% um einiges höher aus. Auch der Genderstern (Projektleiter*in) und der Doppelpunkt (Projektleiter:in) sowie die weibliche Endung in Grossbuchstaben (ProjektleiterIn) erzielen eine überdurchschnittliche Öffnungsrate. Die beste Wahl hängt aber vom ausgeschriebenen Beruf ab.  […]

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